Diskursiver Journalismus
Diskursiver Journalismus
437 Seiten.
Nr. 01873
"Die Kunst heute besteht darin, Journalismus zu machen trotz der Medien", sagt ein ehemaliger Chefredakteur der Wochenzeitung "Die Zeit". Er macht damit auf den gewichtigen Unterschied zwischen der kommunikativen Verständigungsorientierung journalistischen Handelns und der Profitlogik eines ausdifferenzierten Mediensystems aufmerksam . Beide haben innerhalb einer deliberativen Öffentlichkeit spezifische, aber keineswegs deckungsgleiche Aufgaben und Funktionen. Das normative Verständnis eines diskursiven Journalismus zielt darauf, Journalismus als lebensweltlich kommunikatives Handeln eigenständig zu konturieren. Es ist Ausdruck einer wissenschaftlichen Journalistik, die Journalismus nicht bloß als Objekt empirischer Analyse begreift, sondern auch als zu verstehenden sozialen Sinnzusammenhang sowie als kritisch und emanzipatorisch zu begleitende Aufklärungspraxis. Eine ausreichend theoretisch fundierte Diskursethik lässt guten Journalismus auch unter den Bedingungen des heutigen Mediensystems als weiterhin machbar erscheinen.
Vorwort
I Einleitung
1 Die Kluft zwischen Wissenschaft und Journalismus
2 Theoretischer Rahmen: Kommunikatives Handeln in der Moderne
3 Theoretische Perspektive: Journalismus zwischen Lebenswelt und System
3.1 Massenmedien und System
3.2 Journalismus und Lebenswelt
3.3 Auf dem Weg zu einem kommunikativ verstandenen Journalismus
4 Zum Aufbau der Arbeit
II Zur Verortung der Journalistik
1 Wissenschaft zur Verbesserung des Journalismus
1.1 Die Loslösung (von) der Praxis
1.2 Wurzeln der Journalistik
1.3 Programm der Journalistik
2 Theoretische Optionen
2.1 Systemtheorie und Kontruktivismus
2.1.1 Systemtheoretische Grundlegung der Journalistik
2.1.2 Kritik: Der Verlust des Akteurs
2.2 Handlungstheoretische Optionen
3 Wissenschaftstheoretische Fundamente
3.1 Die Möglichkeiten sozialwissenschaftlicher Kritik
3.2 Die Stellung des Sozialwissenschaftlers zur Praxis
3.3 Sozialwissenschaftliche Teilnahme in der Journalistik
4 Zwischenfazit: Praxisorientierung und Kritik
III Die Idee der Öffentlichkeit - Historische Grundlagen des Journalismus
1 Die Idee der Öffentlichkeit
1.1 Öffentlichkeit als ,Sphäre'
1.2 ,Bürgerliche Öffentlichkeit' als gesellschaftliches Strukturprinzjp
1.3 Journalismus und Öffentlichkeit
1.3.1 Journalismus und Öffentliches Zeitgespräch
1.3.2 Journalismus und die (kritische) Vernunft der Öffentlichkeit
2 Historische Grundlagen des Journalismus
2.1 Historische Entwicklungsphasen
2.1.1 Korrespondierender Journalismus
2.1.2 Schriftstellernder Journalismus
2.1.3 Redaktioneller Journalismus
2.2 Dichotomie joumalistischer Idealtypen
3 Journalistische Rollenmuster
3.1 Journalistische Kommunikatorrolle
3.2 Journalistische Vermittlerrolle
3.3 Überdehnuttg der Rollenmodelle
4 Jenseits der Dichotomie: Otto Groths integratives Konzept
4.1 Das journalistische Werk als Vermittler
4.2 Die Aufgaben des journalistischen Handelns: Vermittlung und Produktion
4.3 Journalistische Produktion von Vermittlung
4.4 Epistemologische Einwände: Vermittlung und (Re-)Konstruktion
5 Zwischenfazit: Journalisten als Diskursanwälte
IV Aspekte der kommunikativen Rationalität des Journalismus
1 Grundlagen eines kommunikativen Journalismus
2 Implikationen eines kommunikativen Handlungskonzepts
2.1 Arbeit und Interaktion
2.1.1 Journalismus im Spannungsfeld unterschiedlicher Handlungsrationalitäten
2.1.2 Kerngehalte kommunikativer Rationalität
2.1.3 Interaktive Bezüge des Journalismus
2.2 Verständigung durch journalistische Kommunikation
2.2.1 Kontrafaktische Idealisierungen
2.2.2 Illokutionäre Bindungskräfte
2.3 Orientiertung durch reflexive Vermittlung
2.3.1 Verstehen und Reflexivität im Journalismus
2.3.2 Orientierung in Gesellschaftlichkeit
2.3.3 Orientierung durch Diskurs
2.4 Teilhabe durch kommunikative Kompetenz
2.4.1 Journalismus und kommunikative Kompetenz
2.4.2 Partizipation an öffentlicher Kommunikation
2.4.3 Exkurs: Die US-amerikanische Perspektive des ,Public Journalism'
3 Implikationen einer lebensweltlichen Verankerung
3.1 Teilnehmerperspektive: Formalpragmatisches Verständnis von Lebenswelt
3.2 Beobachterperspektive: Sozialwissenschaftliches Verständnis von Lebenswelt
3.3 Exkurs: Die konzeptionelle Herausforderung durch die Cultural Studies
4 Zwischenfazit: Kommunikatives journalistisches Handeln
V Strukturwandel der Öffentlichkeit - Ausdifferenzierung der Massenmedien
1 Die Systemperspektive
1. 1 Massenmedien als System
1.2 System und Struktur
2 Ausdifferenzierung der Massenmedien
2.1 Struktunvandel der Öffentlichkeit und der Massenmedien
2.2 Ökonomisierung der Massenmedien
2.3 Zur Annahme massenmedialer Autopoiesis
2.4 Konsequenzen der systemischen Ökonomie der Massenmedien
3 Ausdehnung systemischer Zweckrationalität
3.1 Kolonialisierung der Lebenswelt
3.2 Journalistisches Handeln unter Systembedingungen
3.2.1 Ausdifferenzierung von Redaktionen
3.2.2 Technisierung der Redaktion
3.2.3 Zwänge der Verberuflichung
3.2.4 Exkurs: Chancen und Risiken der Entdifferenzierung
3.3 Strukturierung, Mediatisierung oder Kolonialisierung des Journalismus
4 Zwischenfazit: Selbstbehauptung journalistischer Potenziale
VI Diskursive Öffentlichkeit - diskursiver Journalismus
1 Grundlagen einer diskursiv verstandenen Öffentlichkeit
1.1 Öffentlichkeit zwischen Systemfunktionalisierung und demokratischer Relevanz
1.2 Diskurse und Diskursethik: Kommunikative Vernunft in der Öffentlichkeit
1.3 Deliberative Demokratie: Öffentliche Bedingungen kommunikativer Vernunft
2 Journalismus in der diskursiven Öffentlichkeit
2.1 Journalismus im demokratischen Prozess
2.2 Journalismus als institutionelle Vorkehrung diskursiver Öffentlichkeit
3 Journalismus in der medial geprägten Öffentlichkeit
3.1 Das öffentliche Potenzial der Massenmedien
3.2 Das Konzept der Medienöffentlichkeit
3.3 Journalistische Kommunikativität in der Medienöffentlichkeit
4 Handlungsbedarf I: Die ethische Herausforderung des diskursiven Journalismus
4.1 Diskurse über Ethik: Diskursethische Formulierung journalistischer Normen
4.2 Ethik für Diskurse: Journalistische Anwendung diskursethischer Prämissen
4.3 Diskursvermittlung und Diskursteilnahme
5 Handlungsbedarf II: Die politische Herausforderung der systemischen Massenmedien
5.1 Instrumente und Leitideen der Kommunikations- und Medienpolitik
5.2 ,Media Governance' als Steuerungsalternative
6 Zwischenfazit: Diskursivität in Journalismusethik und ,Media Governance'
VII Fazit und Ausblick
1 Zusammenfassung
2 Merkmale eines diskursiven Journalismus
3 Aufgaben und Perspektiven einer kritischen Journalistik
Literatur
Index
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