Handbuch Medienselbstkontrolle

Handbuch Medienselbstkontrolle
564 Seiten.
Nr. 01863
Medienselbstkontrolle ist wichtig, weil sie staatliche Kontrolle überflüssig macht. Dadurch trägt sie zur Pressefreiheit bei und wirkt einer schleichenden Entdemokratisierung der Öffentlichkeit entgegen. Ihr effektives Funktionieren ist seit den 1980er Jahren wegen der rasanten Entwicklung neuer Medien und der fortschreitenden Kommerzialisierung der alten noch wichtiger geworden. Aber dieser zunehmenden Bedeutung, die u. a. durch ein wachsendes Beschwerdebedürfnis in der Bevölkerung zum Ausdruck kommt, hinkt das tatsächliche Interesse an der Medienselbstkontrolle hinterher. Der 2004 gegründete "Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle" (FPS) gibt dieses Handbuch heraus, um der geringen Beachtung der Medienselbstkontrolle in der Öffentlichkeit entgegenzuwirken.
Dieser Band umfasst Selbstdarstellungen der Medienkontrollinstanzen in Deutschland. Sie werden ergänzt durch Texte von Fachleuten, die die Arbeitsweise und Wirksamkeit der publizistischen Selbstkontrolle kritisch reflektieren. Der Band eignet sich zudem für die Forschung und Lehre im Bereich Medienrecht und Medienethik und kann in der Journalistenausbildung sowie als Nachschlagewerk für die praktische Arbeit in Redaktionen und Ausbildungsstätten eingesetzt werden.
Er soll aber auch Menschen helfen, die sich den Medien ausgeliefert fühlen. Viele wissen nicht, an wen sie sich wenden sollen, wenn sie z.B. von Journalisten bei Recherchen ausgenutzt, bei Gewinnspielen hinters Licht geführt oder durch voyeuristische Berichterstattung in ihrer Intimsphäre verletzt werden. Und: Was kann man tun, wenn falsch berichtet oder extreme Brutalität gezeigt wurde? In diesem Buch finden sich Antworten.Vorwort
Ingrid Stapf
Medienselbstkontrolle - Eine Einführung
1. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
Christiane von Wahlert und Heiko Wiese
Die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft GmbH (FSK) [1949]
Grundsätze
Prüfungen für Filme, Videokassetten und andere Bildträger
Stephan Buchloh
"Intimitäten" und "gefährdungsgeneigte" Jugendliche.
Über die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft
2. Der Deutsche Presserat
Ilka Desgranges und Ella Wassink
Der Deutsche Presserat [1956]
Pressekodex/Publizistische Grundsätze
Beschwerdeordnung
Satzung für den Trägerverein des Deutschen Presserats e.V.
Achim Baum
Lernprozess und Interessenskonflikt. Die freiwillige Selbstkontrolle der Presse dient der ganzen Gesellschaft
Horst Pöttker
Der Deutsche Presserat und seine Kritiker.
Plädoyer für eine transparente Selbstkontrolle des Journalismus
3. Der Rundfunkrat des WDR
Reinhard Gratz
Der Rundfunkrat des WDR [1955]
Satzung
Medienkompetenz ist der beste Jugendmedienschutz
"Interkultureller Austausch"
Medienethik
Daniel Hahn
Der Rundfunkrat - ein verzichtbares Kontrollinstrument?
4. Der Fernsehrat des ZDF
Stephen Wirth
Der Fernsehrat des ZDF [1962]
Geschäftsordnung
Satzung
Jugendschutzrichtlinien
Richtlinien für Werbung und Sponsoring
Werner Jakobartl
Ein starker Rat. Arbeitsweise und Wirksamkeit des ZDF-Fernsehrates
5. Der Deutsche Werberat
Volker Nickel
Der Deutsche Werberat [1972]
Arbeitsgrundsätze
Verfahrensordnung
Das Beschwerdeverfahren zur Online-Werbung
Herabwürdigung und Diskriminierung von Personen
Werbung mit Kindern in Hörfunk und Fernsehen
Unfallriskante Bildmotive und Reifenwerbung
Verkehrsgeräusche in der Hörfunkwerbung und Werbung mit Politikern
Kommunikation für alkoholhaltige Getränke
Christian Schicha
Wirtschaftswerbung zwischen Information, Provokation und Manipulation. Konsequenzen
für die Selbstkontrolle des Deutschen Werberates
6. Der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation
Jürgen Doetz
Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT) [1984]
Satzung
Position zu Werbevorschriften
Wolfgang Wunden
Die "Verhaltensgrundsätze" des VPRT zu den Nachmittags-Talkshows
7. Der Deutsche Rat für Public Relations
Horst Avenarius
Der Deutsche Rat für Public Relations e.V. [1987]
Statuten
Beschwerdeordnung
Die Sieben Selbstverpflichtungen eines DPRG-Mitglieds
Richtlinie zum Umgang mit Journalisten
Richtlinie zur Handhabung von Garantien
Richtlinie zur Kontaktpflege im politischen Raum
Richtlinie zur ordnungsgemäßen Ad-hoc-Publizität
Richtlinie über Product Placemnent und Schleichwerbung
Achim Baum
Kommunikation unter Erfolgszwang.
Über die Legitimationsprobleme der Public Relations
8. Die Landesanstalt für Medien NRW
Peter Widlok
Die Landesanstalt für Medien NRW (LFM NRW) [1987]
Jugendschutzrichtlinien
Werbung und Sponsoring im Fernsehen
Werbung und Sponsoring im Hörfunk
Dagmar Schütte
Komplexität? Abschaffen!
Ein Blick auf den Blick auf die Landesmedienanstalten
9. Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen
Joachim von Gottberg
Die Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. (FSF) [1993]
Satzung
Prüfordnung
Richtlinien zur Anwendung der Prüfordnung
Krierien für Sendungen über Schönheitsoperationen
Roland Rosenstock
Jugendschutz und Menschenwürde. Von der öffentlichen
Funktion der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF)
10. Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
K.-Peter Gersternberger
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) [1994]
Grundsätze
Prüfordnung
Marlis Prinzing
Kontrolleure des Unkontrollierbaren
11. Die DT-Control
Wolfgang Auer
DT-Control - Interessengemeinschaft Selbstkontrolle elektronischer Datenträger im Pressevertrieb [1995]
Bernd Klammer
Verwirrende Vielfalt. Die Arbeit von DT-Control
12. Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter
Sabine Frank und Isabell Rausch
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter e.V. (FSM) [1997]
Satzung
Verhaltenskodex
Verhaltenskodex für Suchmaschinenanbieter
Christoph Neuberger
Mehr Transparenz steigert die Effizienz. Die Arbeit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia Diensteanbieter
13. Weitere Selbstkontrollinstanzen
14. Anhang
Literaturauswahl Medienethik und Medienrecht
Literaturauswahl Medienselbstkontrolle
Sachregister
Personenregister
Die Autoren
Der Verein zur Förderung der publizistischen Selbstkontrolle e. V. (FPS)
Adressen und Kontakte
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