Abschieds-Journalismus
Abschieds-Journalismus
248 Seiten.
Nr. 05605
Nachrufe gelten nicht eben als die Juwelen des Journalismus. Für Redaktionen sind sie eher eine Last als eine Lust, zumal der Tod nicht kalkulierbar ist und die Autoren daher oft unter Zeitdruck produzieren müssen. Oder sie bereiten die Abgesänge noch zu Lebzeiten der Prominenten vor, was jedoch unfein ist und peinlich wird, wenn man die Nachruf-Kandidaten aus Versehen zu früh verabschiedet. Hinzu kommt, daß die Nekrologisten immer auf einem schmalen Grat wandeln zwischen ihrer Wahrheitspflicht und dem "de mortuis nihil nisi bene". Diese Probleme sind zentrale Punkte in der vorliegenden Studie, die die deutsche Nachrufkultur erstmals ausführlich aus der Perspektive der Kommunikationswissenschaft beleuchtet.
Einleitung
Tod und Gedenken im Journalismus
Todesfälle und Todes-Fälle
Tabuisierung und Todesverdrängung
"Mordsgeschäft" Tod und Elaboration des Sterbens
Nachruhm und SelbstbespiegelungDefinition: Von "Nachrufen" und "Nach-Rufen"
Bedeutungsspektrum von "Nachruf"
Etymologie von "Nachruf"
Nomenklatura der Nicht-Nachrufe
Todesanzeigen
Biographien, Porträts, Vitae und Biogramme
Statements zum Tode
Todesnachrichten und Personalien
Beerdigungsberichte
Grabreden und Leichenpredigten
Berichte nach dem Tod
Arbeitsdefinition
Zeigdefinitionen
PR-Nachruf
Agenturnachruf
(Autoren-) Printnachruf
Hörfunknachruf
FernsehnachrufNachrufwesen und Nachrufproduktion
Normenkontext: Traditionen, Paragraphen, Tabus
Nachrufgeschichte
Relevante Rechtsnormen
Pressekodex
Nachruf-Tabus
Funktionskontext: Recherche und Rubrizierung
Rollenkontext: Image und Tendenz
Strukturkontext: Phänotypen und Fabrikationsfaktoren
Inhalts-, Stil- und Formvorgaben
Kapazität und Kompetenz der Redaktion
Zeitnot und Gegenstrategien
Aktuell produzierte Nachrufe
Nachrufvorbereitung
"Konservennachrufe"Nachruffaktoren: Auswahl der Verstorbenen
Spektakularität des Todesfalls
Nähe zum Publikum
Prominenz, Profession und PopularitätNachrufformen: Lebensläufe und Zeugnisse
Tod und Totalität
Chronistenpflichten
Komprimation und Chronologie: Lebenslauf-Analogien
Retrospektivität und Emotionalität
Evalvativität: Zeugnis-AnalogienVerhüllung und Enthüllung
Vorurteil "Nekrolügen"
Wahrheitspostulate und Aufrichtigkeitsappelle
De mortuis nihil nisi bene?
Francois Mitterrand
Herbert von Karajan
Heiner Müller
Frank Sinatra
William Burroughs
Lügen, Verhüllen und Verschweigen
Mildernde UmständeGratulation und Kondolation
Funktionen des Nachrufs
Verwandtschaft von Gratulationen und Kondolationen
Recycling von Gratulations-Modulen
Das journalistische Kondolations-RitualZusammenfassung und Ausblick
Problem: Tabuisierung und Thanatisierung
Problem: Würdigungssprache und Nachrichtensprache
Problem: Nachrichtenauswahl und Neuigkeitswert
Problem: "de mortuis nihil nisi bene"
Problem: Vorproduktion und Unpersönlichkeit
Ausblick: Endstation Bürokratismus?Literaturverzeichnis
Register
Medienregister
Personenregister
Sachregister
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